HOME | DD

ReScripta — Rango - One bullet Epilog (Chapter 20)
#bullet #epilog #jake #one #rango #rattlesnake
Published: 2015-03-15 15:51:23 +0000 UTC; Views: 743; Favourites: 0; Downloads: 0
Redirect to original
Description Now, here the last chapter of this story...



Epilog

„Und das Bauprojekt ist wirklich abgebrochen worden?", fragte Rango.
Er saß auf der Terrasse des Sheriffbüros und hatte aufmerksam Waffles zugehört, der ihm heute Morgen eine Nachricht überbracht hatte.
Die kleine Krötenechse nickte hastig.
„Ja, ich habe es heute Morgen gehört. Als man den Staudamm gerade wieder aufbauen wollte, hat ein Feuer das gesamte Waldgebiet niedergebrannt."
Rango hob die Augenbrauen, während Waffles fortfuhr: „Wahrscheinlich wieder einer dieser hitzebedingten Waldbrände. Sowas kommt ja ständig in Kalifornien vor."
Rango nickte. „Oder es waren ein paar verärgerte Siedler, die sauer waren, weil ein gewisser Geschäftsmann ihnen ihr Land weggenommen hatte."
Waffles sah ihn verwundert an. „Was?"
„Ach nichts", meinte Rango und machte eine wegwerfende Handbewegung. „Ich hab nur laut gedacht. Hast du eigentlich noch etwas von Mister Wheeler gehört?"
„Wieso?"
Rango zuckte unwillkürlich zusammen. „Ach… nur so."
Waffles zuckte die Achseln. „Ich weiß es nicht. Man sagt, er wird vermisst."
Innerlich war Rango etwas erleichtert, trotzdem war ihm nicht wohl bei dieser Sache. Aber eigentlich war es ein Unfall gewesen. Was ihn nur wurmte war, dass er sich nicht bemüht hatte Mister Wheelers Leiche zu bergen. Er hatte noch nicht mal die Behörden darüber informiert.
„Ach übrigens", fuhr Waffles fort. „Es geht das Gerücht um, dass Sie Jake erschossen haben sollten und dass dieser anschließend von den Toten wieder auferstanden wäre."
„Das ist nur ein Gerücht. In Wahrheit habe ich ihn nur gestreift."
„In Wahrheit?", fragte Waffles verwundert.
„Na ja, vielleicht nicht zu sehr gestreift, ich hatte ihn fast erschossen."
Er lächelte.
Waffles sah ihn fragend an. Doch dann zuckte er die Achseln. „Na, wenn Sie das sagen." Dann marschierte er davon.
Etwas erleichtert lehnte Rango sich in seinem Stuhl zurück und ließ die Sonne auf seine Haut scheinen. Es war noch früh am Morgen, aber es versprach ein sonniger, heißer Tag zu werden.
Irgendwie war Rango froh darüber, dass der Staudamm und die Ferienanlage doch nicht mehr gebaut werden konnten. Der Staudamm hatte sowieso nicht in diese Landschaft gepasst.
Sollten die Leute die Angelegenheiten doch unter sich ausmachen und andere damit in Ruhe lassen. Das war ohnehin nicht sein Zuständigkeitsbereich. Dafür war ihm seine Stadt zu wichtig. Er hoffte, dass Leute, wie Mister Wheeler in Zukunft sich nicht mehr hier blicken ließen.
Wieder beschlich Rango ein merkwürdiges Gefühl. Er war sich nicht ganz sicher, ob er überlebt hatte. Aber wenn, dann hätte er davon erfahren oder zumindest eine Beschwerde von diesem Geschäftsmann erhalten.
Rango schüttelte den Kopf. Einen solchen Sturz konnte man unmöglich überlebt haben.
Mit einem Seufzen reckte und streckte er sich in seinem Sitz. Er konnte nur hoffen, dass niemals herauskommt, was wirklich passiert war.
Er sah auf, als er Schritte hörte.
„Guten Morgen, Bohne. Wie geht's dir?"
Bohne verzog den Mund. „Wie soll man sich nach so einer solchen Tagesreise wohl fühlen, wenn eine gewisse Frau erfährt, dass ihr … der Sheriff heimlich Verbrechern zur Flucht verhilft?"
Rango seufzte und rückte seinen Hut zurecht.
„Ach, Bohne. Ich finde, du siehst das zu streng. Es war einfach nicht richtig ihn auszuliefern. Außerdem weißt du ganz genau, warum ich das nicht getan habe."
„Aber Rango. Du kannst einem Straftäter nicht seiner gerechten Strafe entziehen, nur weil er bei dir eine Sonderstellung einnimmt. Und außerdem, nur weil er dir einmal geholfen hat, ist das noch lange keine Garantie dafür, dass er dir immer helfen wird."
Rango lächelte leicht. „Für was im Leben gibt es schon eine Garantie?"
Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und schaute nachdenklich in die Ferne.
„Zugeben, du hast Recht. Ich habe keine Garantie dafür und ich weiß nicht, was in Zukunft sein wird. Aber bitte…"
Er sah sie eindringlich an. „… bitte, lass die Sache noch auf sich beruhen. Lass es mich auf meine Art und Weise versuchen."
„Und was sagt dir, dass du kein zu großes Risiko eingehst?"
Rango warf einen Blick auf die kleine Schnittwunde an seiner Hand.
„Ich weiß es nicht, Bohne. Ich kann dir das nicht mit Worten erklären. Es ist einfach nur so ein Gefühl."
„Ich möchte dir trotzdem raten, in Zukunft vorsichtiger zu sein."
„Mach ich", sagte Rango. „Keine Sorge."
Bohne seufzte. „Ich bring dir heute Mittag das Essen vorbei."
Mit diesen Worten machte sie auf dem Absatz kehrt. Rango sah ihr vielsagend nach.
„Danke, Bohne."
Flüchtig drehte Bohne sich zu ihm um. Ein leichtes Lächeln glitt über ihren Mund. Sie wusste, dass er ihr für vieles dankbar war.
Nachdenklich lehnte Rango sich in seinem Stuhl zurück.
Die Zeit war noch nicht reif der Stadt die ganze Sache mit Jake zu verraten. Er wusste, dass sie ihn für verrückt halten würden. Aber es war ja auch verrückt. Ein Sheriff und ein Revolverheld? Freunde? Sogar Blutsbrüder?
Nervös setzte er sich auf.
Es war schon irgendwie aufregend, einen gefürchteten Revolverhelden als geheimen Verbündeten zu haben. Es hatte so etwas Gefährliches an sich, und doch war es irgendwie beruhigend. Als ob man einen großen Bruder hätte, der immer einen beschützen würde, wenn man selber in Schwierigkeiten war. Und hatten sie sich nicht gegenseitig geholfen?
Rango seufzte. Er dachte wieder an Jake. Hoffentlich ging es ihm gut.
Er kramte in seiner Tasche und holte die Kugel raus, die er Jake entfernt hatte und hielt sie vor sich hin. Die Kugel glänzte in der Sonne. Nachdenklich betrachtete er das metallische Projektil. Die ganze Sache mit nur einer Kugel.
„Nur eine Kugel."
Seufzend steckte er sie zurück in seine Jackentasche. Dort würde er sie aufbewahren und sie immer hervorholen, um sich an die Erlebnisse vor wenigen Tagen zu erinnern.
Er lächelte. Dann lehnte er sich zurück und zog seinen Hut über die Augen.
Er wusste nicht warum, aber er freute sich irgendwie auf ihr nächstes Treffen.
Aber diesmal würde er seinen Revolver nicht entsichern.



The End
Related content
Comments: 0