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AlmostWhitey — Alter Ego
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Published: 2015-03-09 15:32:34 +0000 UTC; Views: 1450; Favourites: 8; Downloads: 0
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Der Autor:
Bin auch Faust ich oft im Geiste,
Werd zu Mephisto doch fortan.
Ein Stück Alice, das ich mir leiste,
Schnell zu Ahab werden kann.
Ein Funken Carter, der in mir kreiste,
Wird unverhofft zu Kane sodann.
Und selbst wenn ich nur Samsa bin,
Verwandle ich mich zum Käfer hin.

Der Philosoph:
Ich blicke in des Abgrunds Tiefe.
Ach, wär ich in Arcadia,
Wo ich bei Ariadne schliefe,
Wo ich Satyrn und Nymphen sah.
Der Wein gar halkyonisch liefe,
Ein Traum, den Epikur gebar.
Doch führ ich Krieg gegen Moral,
Bin Antichrist, so hab ich keine Wahl.

Der Träumer:
Ich seh erneut, die finsteren Gestalten
Im All und auf des Meeres Grund,
Die blasphemisch bei uns walten,
Ihr Handeln prägt das Erdenrund.
Sie kommen bald, die großen Alten,
Die Welt, sie wird zum Höllenschlund.
So kann ich zitternd nur noch sagen:
I'ä, I'ä, Cthulhu fhtagn!

Der Käferkönig:
Drohend kommt der Stein ins Rollen,
Gleich einem Apfel, der mich trifft.
Ein Ungeziefer kann nur grollen,
Vor allem was den Mensch betrifft.
Man muss den Umsturz führen wollen,
Den Degen nehmen, statt den Stift.
Und gefangen, hier im Raum,
Erkenne ich: Dies ist kein Traum.

Der Dichter:
Ich bin der Geist der stets verneint
Und dabei dennoch oft bejaht,
Was mir zuweilen richtig scheint.
Denn wie ein Leichnam aufgebahrt,
Steht, von Salzwasser beweint,
Hier meine Wahrheit offenbart:
Mir grauts vor dir und mir, euch allen.
Man kann zuletzt die Faust nur ballen.

Der Elfenfürst:
Wir sterben langsam nur den Tod,
Doch grüne Hügel schwinden schnell.
Die Welt, so wie das Morgenrot,
Verbrennt in Schmiedefeuern hell.
So bleibt uns nur, in uns'rer Not,
Aus Midgard fliehen, auf der Stell.
Verdammt sind wir, seht ihr denn nicht:
Das Meer allein birgt Hoffnungslicht.

Die Weltenwanderin:
Mit Purpuraugen, ohne Schranken,
Blicke ich in jede Welt.
Ich seh den Kosmos ächzend schwanken,
Wie eure Torheit ihn entstellt.
Die Tugenden der Helden wanken,
Bis des Äthers Vorhang fällt.
Wissen, sagt man, das ist Macht,
Doch darin auch der Wahnsinn lacht.

Das Wolfsmädchen:
Zuviel Wissen kann dich blenden.
Hör auf dein Denken zu verschwenden,
In stillem Harren zu verenden
Und dich mit Grübelei zu schänden.
Fang an das Zögern fortzusenden,
Trau dem Instinkt, dem Bauch, den Händen.
Geh los, du kannst dein Schicksal wenden!

Das entfernte Echo des Philosophen:
Der letzte Satz wird mir grad klar:
Also sprach Zarathustra.

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Comments: 14

fantom125 [2016-09-13 08:24:19 +0000 UTC]

Muss ich mal in aller Ruhe auf mich wirken lassen ... !-)

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DailyLitRecognition [2015-03-27 02:59:24 +0000 UTC]

Your wonderful literary work has been chosen to be featured by DLR (Daily Literature Recognition) in a news article that can be found here . Be sure to check out the other artists featured and show your support by ing the News Article.


Keep writing and keep creating.

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AlmostWhitey In reply to DailyLitRecognition [2015-03-27 06:03:40 +0000 UTC]

Wow, thanks!  

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CrazyMai [2015-03-21 17:02:12 +0000 UTC]

Also das erste was mir beim Lesen einfiel war: WOW! Du hast ein ungeheuer großes Wissen an Literatur und Kultur und dafür erstmal mein Respekt. Ich kannte nicht alles, aber die meisten Strohen haben bei mir schon Klick gemacht. Dadurch hat es mir soviel Spaß gemacht, es mir durchzulesen weil du es eben so witzig verpackt hast. 
Das Gedicht ist alles in allem sehr gut und habe es mir jetzt schon mehrmals durchgelesen. Begeistert mich immer noch und bei jeden Mal lesen fällt mir wieder was anderes auf Total genial!

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AlmostWhitey In reply to CrazyMai [2015-03-22 12:20:54 +0000 UTC]

Vielen Dank.

Aber mach dir nichts draus, nicht alle zu kennen. Ein paar Stücke darin kommen von Sachen die ich selber mal geschrieben hab, die kann auch niemand kennen. ^^

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CrazyMai In reply to AlmostWhitey [2015-03-24 19:24:40 +0000 UTC]

Nicht zu danken Okay, dann bin ich ja erleichtert ^^

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Blaetterklingen [2015-03-18 22:00:37 +0000 UTC]

Erst einmal: ich mag das Gedicht total, du hast ein ungeheures Literarisches/ kulturelles WIssen und du weißt dieses Wissen mit Witz zu nutzen. Das macht spaß. Jetzt wie angekündigt und ohne großen Übergang die Sache mit dem Metrum : D :
1. Bin auch Faust ich oft im Geiste,
-> Trochäus Bin (betont Kurz b) auch (unbetont Kurz: u) Faust (b) ich (u) oft (b) im (u) Geist (b) e(u)
Man kann es aber auch so lesen, das Faust und ich betont sind und dadurch eine Pause zwischen beiden Worten ensteht.
2. Werd zu Mephisto doch fortan.
-> freier Rythmus: Werd(b) zu (u) Me(u) phist(b) o (u) doch (u) fort (b) an (b)
Fortan kann allerdings auch anders betont werden.
3. Ein Stück Alice, das ich mir leiste,
-> freier Rythmus
Ein (u) Stück (b) Alic (b) e(u) das (u) ich (b) mir (u) leist(b) e(u) oder das (b) ich (u) mir (u) leist( b) e (u)
4. Schnell zu Ahab werden kann.
-> Trochäus
5.Ein Funken Carter, der in mir kreiste,
Ein Funken Varter <- Jambus / bruch/ der in mir kreiste <- frier Rythmus.

Dazu hast du unterschiedliche Verslängen. Der fünfte Vers hat 10 Silben, der erste nur 8 obwohl beide eine weiche Kadenz haben : o 

Ich hoffe du kannst damit etwas anfangen und das ich dir jetzt nicht von spanischen Bahnhöfen plappere o.o

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AlmostWhitey In reply to Blaetterklingen [2015-03-19 16:49:41 +0000 UTC]

Vielen Dank erstmal für deine ausführliche Kritik und dass du dir die Mühe gemacht hast.

Du hast natürlich vollkommen recht mit dem was du sagst. Und keine Sorge, ich verstehe wovon du redest. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich mich nie so wirklich mit dem Thema beschäftigt hab, weil ich mir immer dachte: "Solange es gut klingt, passt das schon." Aber es ist natürlich richtig, dass sowas mit einem vernünftigen Metrum viel runder wirkt. Nicht nur weil das beim Lesen hilft, sondern auch, weil es ganz einfach technisch besser ist. Das kann man, denke ich, schon so sagen.

Naja, ich hab mir das natürlich auch alles mal überlegt und denke durchaus, dass ich zu einem durchgängigen Metrum imstande bin. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich hab noch so ein paar Projekte in Planung und das wäre die perfekte Gelegenheit, sich nochmal etwas zu verbessern.

Wobei ich hieran jetzt nichts mehr ändern werde. Der Text hier ist ein Stück aus meinem "Alice" und da bin ich seit nem halben Jahr fertig, ich poste bloß die Kapitel etwas langsam. Allerdings bin ich grad an der Semi-Fortsetzung, nämlich Oz. Außerdem gibts da noch ne Geschichte über eine böse Katzenbeschwörerin, in der man das mal anwenden könnte. ^^

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Blaetterklingen In reply to AlmostWhitey [2015-03-22 22:11:33 +0000 UTC]

hu *schweiz von der Stirn wisch* gut. Ich kann das immer nicht richtig einschätzen, ob ich die Leute damit vielleicht doch ganz massive auf dem Schlips trette. Nur von: "Das ist alles cool, ich mag die Bilder, der Witz ist klasse", wird niemand besser, auch wenn das trotz alledem der Fall sein kann. 

Das Problem was den Klang angeht ist immer: Jeder ließt für sich selbst und solange es nicht als Hörspiel/ lied oder sonst was vorliegt, ist man auf die eigene Imagination des Klangs angewiesen un der geht nun mal vom Metrum aus. Wenn ich bei jedem Vers erst einma über die Betonung nachdenken muss, weil es sich nicht aus der Form ergibt oder sich zwischenzeitig das Vermaß hin und her bewegt stockt man. Natürlich klingt es gut, aber nicht beim ersten mal lesen, weil man zu sehr damit beschäftigt ist, nicht über die Verse zu stolpern. und das kann gerade bei gereimten festen Formen leiden den Inhalt und die Aussage negativ überschatten.

Ich denke, dazu bist du auf jedenfall im Stande : 3 Und ein neues Gedicht/ Projekt ist immer am besten für sowas geeignet, da man beim umdichten von alten Texten, dem im Form klopfen, doch gerne Inhalt auf dem Weg verliert. Oz und Katzenbeschwörerinen klingen wirr genug, um ihnen mit einer festen Form sehr viel abgewinnen zu können *lach* vor allem auf die Katzenbeschwörerin bin ich mal gespant (ich hoffe Deutsch, mein Englsich ist immer noch auf Adepten-Niveau.)

Liebe Grüße und viel erfolg wünscht das bla bla Blatt

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AlmostWhitey In reply to Blaetterklingen [2015-03-23 14:45:01 +0000 UTC]

Ja, stimmt schon mit dem Verse stolpern. Das hatte ich mir nie so klar gemacht. Und keine Sorge, ich sehe das so wie du. Lob ist ne feine Sache, aber außer fürs Ego bringt einem das nicht viel. ^^

Übrigens, darf ich sagen, dass ich sehr darüber gelacht habe, dass du dir ausversehen die Schweiz von der Stirn gewischt hast? ;3

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Blaetterklingen In reply to AlmostWhitey [2015-03-23 14:59:12 +0000 UTC]

Die Schweiz ist mir momentan einfach zu häufig durch Fremdenfeindlichkeit aufgefallen, da kann man die schon mal wegwischen^^ nein, Spaß bei Seite. Beim diesjährigen Tübinger Bücherfest, dass ich mit organisiere, ist die Schweiz das Gastland und ich neige dazu, manchmal ein paar Gedanken, die mir gerade im Kopf herumwuseln, etwas arg wild durch die Gegend zu würfeln. Dann kann das schon mal zu Kollateralschäden auf Ländergröße führen.
Und wenn man nicht mehr über so ulkige Fehler lachen darf, läuft glaube ich etwas falsch  : 3

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Gansde [2015-03-09 15:45:48 +0000 UTC]

Ebenfalls sehr gelunge und mit viel Charme, Humor und Genialität einen verückten Ausschnitt geliefert

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AlmostWhitey In reply to Gansde [2015-03-11 05:59:29 +0000 UTC]

Dabei bestand das ganze Ding ursprünglich nur mal aus der ersten Strophe und war fertig. Aber dann dachte ich mir: Ach komm, es gibt noch mehr Autoren, die ich mag. xD

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Gansde In reply to AlmostWhitey [2015-03-11 18:11:18 +0000 UTC]

Wie heißt es immer, Es kommt immer anders als man denkt

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