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TheDwarfess — Das Maedchen in der Daemonenbrache
#dasschwarzeauge
Published: 2016-06-25 19:36:40 +0000 UTC; Views: 385; Favourites: 0; Downloads: 0
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Das Mädchen in der Dämonenbrache


Gareth, 1005 BF


Wie das geschehen war, wusste Hanna nicht. Gerade eben war sie noch zwischen den beiden Bäumen hindurchgesprungen, die das Ziel des Wettrennens zwischen ihr und ihrer Freundin Kathrin dargestellt hatten, und nun befand sie sich in einem finsteren Wald, der so ganz und gar nicht freundlich wirkte. Hanna lief ein unheimlicher Schauer über den Rücken und ließ sie frösteln. Einen schneller Blick über die Schulter verriet ihr, dass ihre Freundin nicht da war, überhaupt sah alles anders aus, als noch vor wenigen Sekunden, und das machte ihr Angst.
"Kathrin?", fragte sie ängstlich mit dünner Stimme, doch niemand antwortete. "Kathrin? Komm, das ist nicht witzig!"
Ein Rascheln im Unterholz ließ das schwarzhaarige Mädchen erschrocken herumfahren, panische Augen suchten nach dem Wesen, dass das Geräusch verursacht hatte, doch konnte sie nichts entdecken.
"Kathrin? Lass das, das ist nicht lustig!" Wieder schreckte ein Geräusch Hanna auf, diesmal deutlich näher, wie es schien. Ihre Augen huschen über die Stelle, von der dass Geräusch gekommen war, doch konnte sie nur dunkle Sträucher erkennen.
Ihr bis zum Hals klopfendes Herz setzte einen Schlag aus, als aus dem Dickicht vor ihr eine riesiger Tiger gesprungen kam, dessen Fell so löchrig war, dass das Fleisch darunter an manchen Stellen sichtbar wurde. Er stellte sich auf die Hinterläufe, ließ den langen, gezackten Schwanz hin und her zucken, und fauchte das Mädchen an. Dieses war von dieser Alptraumgestalt so geschockt, dass sie sich nicht rühren konnte. Das nutzte der übergroße Tiger gnadenlos aus und wollte sich gerade auf sie stürzen, da kam aus dem Dickicht eine weitere, in eine dunkle Robe gehüllte Gestalt hervor, die sich schützend vor Hanna stellte und abwehrend die Hände hob.
"Reversalis Invocatio Minor!", donnerte die Gestalt mit einer Stimme, dass Hanna spürte, wie eine Macht in ihr zu wirken schien.
Daraufhin kreischte und fauchte der unheimliche Tiger, als dieser wie durch ein unsichtbares Tor in der Luft gezogen wurde und darin verschwand. Kaum war dieses Ungeheuer fort, brach Hanna weinend in die Knie und klammerte sich dann an ein Bein des Schattens. Langsam nahm er die Kapuze vom Haupt und offenbarte damit ein recht blasses und mit einer Narbe verunstaltetes Gesicht, in dem die stahlgrauen Augen das Mädchen beobachteten. Schließlich kniete er sich hin und packte die noch immer völlig verstörte Hanna an den Schultern. Diese sah aus ihren geröteten Augen auf, und erschrak aufgrund des vernarbten Mannes, der ihr da gegenüber kniete.
"Ich werde dir nichts tun, Kleine", sagte er ruhig. "Komm, ich zeige dir den Weg hier raus. " Mit diesen Worten nahm der Mann das Kind an der Hand und führte es den Weg aus dem unheimlichen Wald hinaus.

"Meine Freundin ist noch immer da drin!", fragte Hanna.
"Der Zant wird sie geholt haben. Ich kann nichts tun."
"Aber-"
"Schluss!", zischte der Mann und das Mädchen gehorchte. "Gedenke deiner Freundin, aber trauere nicht um sie, das hilft weder ihr noch dir weiter." Nach einer kurzen Pause fuhr er fort: "Du hast eine besondere Gabe, Kleine. Ich könnte dich ausbilden, dich lehren diese Gabe zu benutzen."
"Bist du ein Lehrer?"
"Ja. Doch musst du dafür deine Heimat hinter dir lassen. Dies ist ein schwerer aber wichtiger Schritt. Hast du die Entscheidung getroffen, gibt es kein zurück."
"Ich muss aber noch Mama und Papa fragen."
"Wenn du das willst. Woher kommst du denn? Dann bringe ich dich hin", fragte der blonde Mann freundlich.
"Direkt hier am Wald. Nur zwei Straßen weiter."
Ob dieser Antwort hob der Mann eine Augenbraue, sagte aber nichts weiter. Um die Dämonenbrache herum gab es kein einziges Gebäude. Niemand war so töricht in direkter Nähe zu verseuchtem Gebiet zu leben. Selbst seine Leute nicht. "Mich kannst du übrigens den Alt-Meister nennen."
"Hanna."



"Wo sind denn die ganzen Häuser hin?", fragte Hanna erstaunt, als sie das weite Feld vor der Brache sah.
"Hier waren nie welche. Zumindest nicht seit langer, langer Zeit. Bist du sicher, dass du hier wohnst?"
"JA! Aber... alles ist weg. Und überhaupt sieht das alles so anders aus....."
"Vielleicht hat der Wald deinen Geist verwirrt. Komm doch mit mir. Das nächste Dorf ist nicht weit. Morgen können wir immer noch nach deinem Zuhause suchen", schlug der Alt-Meister Hanna vor, die daraufhin brav nickte.

Und so gingen die beiden fort von der unheimlichen Dämonenbrache zum nächsten Dorf. Und welcher Bewohner gut hinsah, konnte noch erkennen, wie der Mann etwas glitzerndes am Kragen seiner Robe verbarg, indem er diesen umklappte. Wenn sie doch nur wüssten....

.... ein goldener Kreis in einem goldenen Ring, an dem sieben goldene Stacheln wie Strahlen nach außen wiesen.

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